Heiko Kneisel ist bereits seit 16 Jahren bei der TK im Dokumentenmanagement tätig. Während der ersten Regenbogen-Flaggenhissung 2016 knüpfte der gelernte Bankkaufmann Kontakte zu anderen Mitarbeitenden des Unternehmens, die schließlich gemeinsam die Initiative querTK ins Leben riefen. Im Interview erzählt Heiko von seinen Erfahrungen und der Motivation für sein Engagement.
Heiko, wofür engagiert ihr euch bei querTK?
Zunächst einmal war mir schon früh klar, wie wichtig eine solche Plattform für ein positives Klima im Betrieb ist. Noch vor einigen Jahren war „Diversity“ kein wirklich großes Thema in der TK. Unser Ziel ist es, die Bemühungen rund um die Belange von Geschlechtern, Generationen, kulturelle und religiöse Hintergründe und körperliche Einschränkungen um die Aspekte der LGBTIQ-Themen (lesbian, gay, bi, trans, intersexuell und queer) zu erweitern. Diversität bedeutet „anders sein“, und zwar im positiven Sinne – das soll auch in der TK noch sichtbarer werden.
Welche Erfahrungen hast du persönlich als Teil der LGBTIQ-Community gemacht?
Leider habe ich persönlich auch schon Mobbing und Gewalt erlebt, aber das ist kein Grund, mich mit meinem Partner zu verstecken. Ich bin schon immer offen mit meiner sexuellen Orientierung umgegangen und wollte mich auf diese Weise gar nicht erst angreifbar machen. „Immer im Blickfeld bleiben“ ist auch unsere Devise für querTK. Stillschweigendes Tolerieren darf nicht das Ziel sein: Wir kämpfen für mehr Akzeptanz.
Stillschweigendes Tolerieren darf nicht das Ziel sein: Wir kämpfen für mehr Akzeptanz.
Warum eigentlich querTK und nicht queerTK?
„Quer“ soll für die Verbindung quer durch alle Abteilungen mit möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen stehen. Dabei geht es uns eben nicht ausschließlich um sexuelle Vielfalt, das ist nur ein Teilaspekt. Alle sollen sich angesprochen fühlen! Wir bieten dazu Raum für einen aktiven Austausch. Im Intranet der TK haben wir für alle interessierten Mitarbeitenden ein Blog mit Newsfeed aufgebaut.
Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf eure Agenda?
Die Corona-Pandemie hat unsere Arbeit tatsächlich eher positiv beeinflusst. Natürlich erschwerten die neuen Umstände im ersten Moment den persönlichen Austausch. Doch wie fast überall haben wir uns auch in der TK schnell umgestellt auf die digital vernetzte Kommunikation. Für den standortübergreifenden Austausch ist das ein besonderer Vorteil, den wir in der Vergangenheit so nicht genutzt haben. Wir erreichen jetzt gezielter interessierte Personen im Unternehmen. Daraus sind Ideen für Aktionen unter dem Namen „Pride Time“ entstanden, zum Beispiel digitale Formate mit Experten aus der Community, die wir in der TK anbieten möchten.
Wie ist generell die Resonanz der Kolleginnen und Kollegen auf euer Engagement?
Sehr interessiert, würde ich sagen. Natürlich trifft das auf einige mehr zu, auf andere weniger. Aber grundsätzlich erlebe ich viel positiven Zuspruch. Wir erlangen nach meinem Empfinden auch immer mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit im Unternehmen. Unser Logo wird mittlerweile bewusst wahrgenommen und wir werden auch darauf angesprochen. Mittlerweile gibt es uns nicht nur in Hamburg, sondern wir sind bundesweit über verschiedene Standorte der TK vernetzt.