Um dieses Potenzial zu nutzen, hat sich im Saarland das Netzwerk Health.AI gegründet, dem auch die TK angehört. Die Netzwerkpartner sind davon überzeugt, dass dank KI Innovationen möglich werden, die die Gesundheitsversorgung an der Saar verbessern oder effizienter gestalten können.
Förderung durch das BMBF
Daher hat sich das Netzwerk für eine Projektförderung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beworben – und Anfang September tatsächlich den Zuschlag erhalten. Gemeinsam mit 22 anderen Projekten wurde Health.AI aus 130 Bewerbungen ausgewählt. Damit fließen in den nächsten sechs Jahren bis zu 15 Millionen Euro in verschiedene saarländische KI-Projekte.
Dr. Ralph Nonninger, Innovations-Experte aus dem Saarland, hat das Netzwerk mitinitiiert und bereits einen klaren Plan: „Dieses Geld wollen wir zur Entwicklung einer neuen Infrastruktur für die Schaffung, Verteilung, Nutzung und Verwaltung von Gesundheitsdaten mit Hilfe von KI-basierten Innovationen nutzen.“ Die Projektideen reichten demnach von der „Erstellung kontextsensitiver 3D-Welten“ über die „Tiefenanalyse medizinischer Bilddaten“ und einen „Operationssaal 4.1“ bis hin zum „autonomen Fahren“ und dem „Einsatz von Drohnen beim Medikamententransport“.
Beirat entscheidet über Projekte
Nonninger ergänzt: „Bisher haben wir mehr als 20 Projekte zu Forschung und Entwicklung geplant – mit einem Gesamtvolumen von knapp 15 Millionen Euro bei einem Eigenanteil der Industrie von etwa fünf Millionen Euro.“ Welche davon letztlich auch umgesetzt werden, entscheide ein Beirat, den das Netzwerk einberuft.
Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung im Saarland, erklärt das eigene Engagement so: „Wir als TK sehen uns als Treiber der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Daher fordern und fördern wir ein innovatives Umfeld. Health.AI ist dafür ein wichtiger Baustein.“ Deshalb habe er auch nicht lange gezögert, um die Beteiligung der TK zuzusagen. „Mit den geplanten Projekten kann das Saarland einen gewaltigen Schritt nach vorne machen – gerade was die Infrastruktur für die Verwaltung und Nutzung von Gesundheitsdaten angeht. Der Zuschlag des BMBF untermauert diese Einschätzung“, ergänzt er.
100 Partner mit viel Know-how
Dem Netzwerk mit mehr als 100 Partnern gehören unter anderem Unternehmen, Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz oder das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland, Kliniken sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts an. Diese Bandbreite zeigt nicht nur das Know-how, sondern auch das Potenzial, das in dem Netzwerk steckt.
„In den nächsten Jahren kommt es nun darauf an, dieses Potenzial und die Verbindungen zwischen den Partnern bestmöglich zu nutzen. Denn mit jedem einzelnen Projekt kann die Versorgung Stück für Stück verbessert beziehungsweise effizienter gestaltet werden“, sagt TK-Landeschef Groh und fügt hinzu: „Letztlich setzen wir uns damit für eine moderne und zukunftsfähige Versorgung unserer Versicherten ein. Und das muss immer unser Ziel sein.“