Oliver, wie viel Sport treibst du selbst?
Mein Vater und ich hatten 2009 zufällig beim Hamburg-Besuch den „Jedermann“-Triathlon gesehen und mein Vater sagte: „Nächstes Jahr sind wir dabei!“ So machte ich ein Jahr später, mit 18, meinen ersten Triathlon. Dadurch verstärkte sich auch mein Interesse an Sport, Training und Ernährung. Momentan versuche ich auch neben der Arbeit an der Uni jeden Tag Sport zu treiben. Ich fahre zum Beispiel mit dem Fahrrad zur Arbeit, jeweils 30 Minuten hin und zurück. In Summe beläuft sich das auf sieben bis zehn Stunden pro Woche.
Dass Bewegung gesund ist, dürfte inzwischen jedem klar sein. Was konkret sind die positiven Effekte für den Körper?
Ich sag’s mal andersherum: Es gibt eigentlich keinen Bereich des Körpers, der nicht von Bewegung profitiert. Die Muskulatur wird gestärkt, das Herz wird leistungsfähiger und Bluthochdruck entgegengewirkt. Der Cholesterinspiegel im Blut sinkt und damit auch das Risiko für Arteriosklerose. Unsere Gelenke profitieren besonders, denn anders als andere Gewebe werden Knorpel kaum durchblutet. Erst durch Bewegung gelangt Flüssigkeit ins Knorpelgewebe, die es mit Nährstoffen versorgt. Das beugt Arthrose vor. Selbst fürs Gehirn ist Bewegung förderlich: Sie regt die Produktion von Wachstumsfaktoren an, die Lernprozesse verstärken. Gäbe es eine Pille, die all diese Effekte vereint, würde jeder sie kaufen wollen. Wer sich ausreichend bewegt, bekommt sie umsonst.
Es muss aber nicht gleich Triathlon sein, oder?
Nein, man kann sich auch ausreichend bewegen, ohne schweißtreibenden Sport zu machen. Dem Körper ist es „egal“ ob ich joggen gehe, Fußball spiele oder ich mich einfach im Alltag viel bewege. Die positiven Effekte sind die gleichen. Der Klassiker ist, immer die Treppe zu nehmen, nie den Aufzug. Das klingt banal, ist aber nicht zu unterschätzen. Immerhin trainiert man dabei mit seinem ganzen Körpergewicht. Das ist Kraft- und Ausdauertraining zugleich. Und wenn man zwei Stufen auf einmal nimmt, bringt das den Puls schon ordentlich in Schwung. Auf der Arbeit oder in der Uni kann man sich angewöhnen aktive Pausen zu machen, kleine Bewegungs-Snacks für zwischendurch: einmal um den Block gehen oder einfach ein paar Kniebeugen oder Liegestütze machen. Das summiert sich alles auf.
Hast Du auch Momente, wo der innere Schweinehund gegen Dich gewinnt?
Der „Schweinehund“ impliziert ja, dass ich mich zu etwas überwinden muss. Wenn man Bewegung aber als etwas Positives sieht, greift das gar nicht – für mich bedeutet Sport zu machen Zeit für mich, danach fühle ich mich einfach besser. Aber Achtung: Reine Fakten wie „Sport ist gesund“ helfen wenig zur Motivation. Wir sollten aus einem inneren Bedürfnis heraus handeln.
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Sport und Bewegung als Bedürfnis – das trifft nicht auf jeden zu. Wie kommt man da hin?
Das fängt schon im Kindesalter an, da tragen auch Eltern eine Verantwortung: Wenn man – wie in meinem Fall – schon von klein auf bei Kanu-Touren oder Wanderausflügen Bewegung als etwas Schönes erlebt, ist ein wichtiger Grundstein gelegt. Jede und jeder sollte zudem die Art Bewegung wählen, die einem wirklich liegt und Spaß macht – sei es Yoga, Bodybuilding oder Bouldern. Das ist eben ganz individuell.
Aller Anfang ist schwer – gerade wenn es darum geht, in Bewegung zu kommen. Hast Du noch ein paar Tipps, wie es leichter fallen könnte?
Das Wichtigste ist, sich nicht zu viel vorzunehmen. Egal für welche Sportart man sich entscheidet: In den ersten Wochen sollte man sich lieber unterfordern, damit sich der Körper an die neue Belastung gewöhnen kann. Das hilft auch Frust und Muskelkater zu vermeiden. Und dann ganz langsam steigern, nicht von Woche zu Woche, sondern von Monat zu Monat. Dran bleiben! Schon nach wenigen Wochen hat man sich so an die Bewegung gewöhnt, dass sie einem fehlen würde. Zweiter Tipp: sich Verbündete suchen. Zu zweit oder in der Gruppe macht Bewegung meistens mehr Spaß. Und wenn man eine Verabredung hat, ist die Hürde größer, den Sport ausfallen zu lassen. Letzter Tipp: für Abwechslung sorgen! Variation von Trainingsformen, Strecken, Intensitäten – das vermeidet Monotonie und man hat einfach mehr Spaß an der Bewegung.
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