Silvia Wirth

Girls‘ Day 2023: Ein bisschen Star Trek im Kanzleramt

Der Auftakt zum bundesweiten Girls‘ Day findet jedes Jahr im Kanzleramt statt. Sieben ausgewählte Unternehmen durften dieses Mal den Schülerinnen zeigen, welche spannenden Perspektiven sie im Bereich MINT zu bieten haben. Wir präsentierten unser „Preventiometer“ und erklärten den Teilnehmerinnen, warum weibliche Nachwuchskräfte gerade im Gesundheitsbereich so wichtig sind.

Frauen sind in Informatik-Hörsälen noch immer in der Minderheit. Ihr Anteil unter den Studierenden liegt seit mehreren Jahren recht konstant bei rund 25 Prozent. Dabei waren die ersten Programmiererinnen Frauen. In den USA galt der Beruf lange Zeit sogar als Frauendomäne.

In der Cosmopolitan erschien 1967 ein Artikel über die „Computer Girls“ bei IBM. „Telling the miracle machines what to do and how to do it“ – so wurde die Arbeit der damals 20.000 Programmierinnen in den USA beschrieben. Während des Kriegs, als weniger Männer als Arbeitskräfte zur Verfügung standen, hatten sich Frauen in der Branche etabliert.

Dass unter ihnen Entwicklerinnen waren, die die Informatik bis heute geprägt haben, ist leider in Vergessenheit geraten. Etwa Grace Hopper, die Erfinderin des Computer-Compilers und der ersten Programmiersprache. Damit mehr Frauen den Beruf der Softwareentwicklerin ergreifen, braucht es Vorbilder wie Grace Hopper – und Mädchen müssen Informatik früh als mögliches Berufsfeld kennenlernen.

TK stellt Berufsbilder Softwareentwicklerin und Datenanalystin vor

Genau diese Idee verfolgt der bundesweite Girls‘ Day. Er soll Mädchen für Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) begeistern, damit mehr Schülerinnen technische Ausbildungswege und Studiengänge wählen. Der Auftakt zum Girls‘ Day findet jedes Jahr im Bundeskanzleramt statt. Die TK war dabei und hat 24 Schülerinnen die Berufe der Softwareentwicklerin und der Datenanalystin vorgestellt.

Denn klar ist: Die nächste Revolution im Gesundheitswesen ist kein neues Medikament, sondern die smarte Nutzung von Daten. Im Technikparcours konnten die Schülerinnen anhand eines Preventiometers einen Blick in die Zukunft der Medizin werfen: Dabei handelt es sich um eine futuristisch anmutende, begehbare Kugel mit zahlreichen medizinischen Geräten, in der innerhalb kürzester Zeit Vitaldaten wie Herzfrequenz oder Puls gemessen sowie Seh- und Hörvermögen getestet werden können. Sieht aus und funktioniert fast wie bei Star Trek.

Die Schülerinnen durften mit dem Preventiometer spielerisch selbst Daten erheben und analysieren und anhand kleiner Praxisaufgaben lernen, wie dies helfen kann, Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen. „Die Schülerinnen waren erstaunt, wieviel Wissen man aus Daten ziehen kann. Es gab viele kreative Ideen, wie man aus Gesundheitsdaten Erkenntnisse für die Gesundheit ziehen kann“, sagt TK-Pressesprecherin Silvia Wirth, die den Stand im Kanzleramt betreute. „Außerdem konnten wir zeigen, warum besonders im medizinischen Kontext die weibliche Perspektive enorm wichtig ist, um Krankheiten geschlechtsspezifisch behandeln zu können.“

Am Ende durften die Neunt- und Zehntklässlerinnen ihren selbst programmierten Fitnesstest Bundeskanzler Olaf Scholz vorführen. „Auch wenn dies sicherlich ein Höhepunkt an diesem Tag war – noch wichtiger ist natürlich, die Neugier bei den Mädchen auf MINT-Berufe zu wecken und zu zeigen, dass hier interessante Aufgaben auf sie warten. Ich hoffe, wir konnten heute ein wenig dazu beitragen“, resümiert Wirth.



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