Rund 200 geladene Gäste aus dem Gesundheitswesen, der Startup- und Digitalszene, aus Medien und Wirtschaft feierten die zehn Finalisten beim Award-Abend in der Factory Hammerbrooklyn in Hamburg.
Der Fokus des Health-i Awards lag dieses Jahr zum ersten Mal ganz und gar auf Health-Startups – und nicht wie noch in den Vorjahren daneben auch auf Unternehmen und noch sehr jungen Projekten -, die sich für den Gesundheitspreis bewerben konnten. Wieso die Neuausrichtung? Nun, heute sind es meist Startups, die innovative Ideen in die Versorgung einbringen und für frischen Wind im Gesundheitswesen sorgen. Und auch örtlichen haben wir frischen Wind reingebracht und sind mit der Verleihung von der Haupt- in die Hansestadt umgezogen. Das passt super, schließlich ist die Techniker Krankenkasse ja traditionell eng mit dem Standort Hamburg verbunden.
Moderator Flo Akinbiyi führte mit viel Esprit durch den Abend, der mal ganz ohne Stuhlreihen und klassischem Bühnenprogramm auskam, sondern die Räumlichkeiten des Digitalcampus komplett ausschöpfte und das Abendprogramm offener und dynamischer ablaufen ließ. Das bot vor allem den Finalistinnen und Finalisten mehr Raum für Vernetzung und Darstellung ihrer Ideen.
Sonderpreis für internationale Innovation geht in die Niederlande
Erstmalig wurde auf dem Health-i der Sonderpreis für die beste internationale Innovation vergeben – und ging an Onward Medical. Das holländische Startup um Jocelyne Bloch und Grégoire Courtine hilft Menschen mit Rückenmarksverletzungen zurück in die Bewegung zu finden. Eine wirklich beeindruckende Innovation. Anschließend diskutierten Charlotte Haunhorst, Digital-Chefin des Handelsblattes, mit TK-Chef Jens Baas mit den beiden Gründern über die Voraussetzungen in Sachen Forschung und Gründung in anderen Ländern.
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So viele Startup-Bewerbungen wie noch nie
129 Bewerbungen für den Health-i Award von Startups waren es in diesem Jahr. Die Zahl steigt bislang jährlich und zeigt, da ist einiges an Potenzial in der deutschen Gesundheits-Startup-Szene vorhanden. Entsprechend war es auch für den Wissenschaftlichen Partner Jochen A. Werner und sein Team von der Universitätsmedizin Essen kein Leichtes, die zehn Finalteilnehmerinnen und -teilnehmer mit auszuwählen. In einer intensiven Sitzung beschloss die Health-i Jury Mitte September schließlich, wer die drei Top-Platzierten sein werden. Auch dies absolut kein leichtes Unterfangen, denn richtig stark waren alle zehn Finalistinnen und Finalisten!
Und das sind die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Health-i Award:
Platz 1: CureVision – Revolution in der Wundversorgung
Das Münchener Startup hat einen 3D-Wundscanner für Pflegekräfte entwickelt. Er vermisst Wunden mit Hilfe von KI millimetergenau und identifiziert die verschiedenen Gewebearten im Wundbett. Dabei spart die Lösung bis zu 90 Prozent der Zeit einer herkömmlichen Wundanalyse und kann die Ergebnisse gleich an die behandelnde Arztpraxis weiterleiten.
Platz 2: RadioReport – schnellere und sicherere Befunde in der Radiologie
Anstelle diktierter Befunde zu Röntgen-, MRT- oder CT-Aufnahmen geben Radiolog:innen alle Informationen zum Befund per Mausklick oder Touchbefehl in die Softwarelösung von RadioReport ein. Diese unterstützt zusätzlich mit einer KI-Bildanalyse. Die Befunde sind somit schneller für die Weiterbehandelnden in Klinik und Praxis verfügbar und sind zusätzlich in patientenfreundlicher und verständlicher Sprache verfasst.
Platz 3: Semanux – intuitive und berührungslose Computer-Bedienung
Dank des Stuttgarter Teams von Semanux können Menschen mit motorischen Einschränkungen Computer selbstständig bedienen und damit einfacher an der digitalen Gesellschaft teilhaben. Dazu ist keine spezielle Hardware oder Schulung nötig: Eine ganz normale Webcam zum Beispiel genügt, um mit Kopfbewegung und Mimik den Cursor auf dem Bildschirm zu bewegen oder Texte zu scheiben. Die Software steht als Abonnement für Privatpersonen oder als Dauerlizenz für Sanitätshäuser zur Verfügung.
Und sonst noch?
Begegnung, Austausch und das Kennenlernen der Startups standen im Mittelpunkt des Abends. Ein buntes Rahmenprogramm rundete den Abend ab: Die Pop-Newcomerin Anaïs, die dieses Jahr viel Präsenz auf Festivals zeigte und mit der Indie-Rock-Band Bastille auf Tour war, sorgte für musikalische Untermalung. In einer Mutmacher:innen-Session waren jeder Gast und jede Gästin eingeladen, zu erzählen, wo er oder sie besonders mutig war. Wirklich schöne Geschichten von privaten wie beruflichen Erfahrungen gab es dort zu hören. Und in einem Impulsvortrag aus der Welt der Künstlichen Intelligenz, erläuterte Amr Salama, Director Data Science bei Diconium, welche Rolle KI in der Automobilindustrie spielt. Apropos KI: Eine spezielle „KI-Fotobox“ transformierte die Gäste zu Wissenschaftlern und Superhelden – ein großer Spaß.
Weitere Informationen
Mehr Informationen zur Initiative, zu den Finalistinnen und Finalisten und natürlich auch Informationen zum Bewerbungsprozess für das kommende Jahr gibt es auf www.health-i.de